Ausflug mit goldenem Rand in Millingerwaard
Vor zwanzig Jahren glaubte niemand daran. Spontane Walderholung in den Rheinauen? Unwahrscheinlich. Und jetzt schau! Am Montag, den 4. November, wurde der Wald in der Millingerwaard im Licht der tiefstehenden Herbstsonne wunderschön erkundet. Ykelien Damstra und Bart Beekers von ARK Rewilding Nederand führten 16 Gäste durch von der NABU-Naturschutzstation Niederrhein e.V., Naturschutzzentrum im Kreis Kleve e.V. und Biologische Station im Kreis Wesel und Krefeld e.V.
Der Auenwald, in dem sich verschiedene Weidenarten, Pappeln und Ulmen mit Dornsträuchern und einigen Eichen auf den höher gelegenen, sandigen Teilen abwechseln, entwickelte sich in etwa zwanzig Jahren spontan.
„Hier kann man stundenlang herumlaufen, wandern, feste Strukturen verschwinden“, bemerken Besucher. Die Geschwindigkeit, mit der der Wald gewachsen und gereift sei, sei immer noch erstaunlich, sagt Beekers.
„Interreg konzentriert sich auf Inspiration und die Verbindung von Kooperationspartnern. Ich denke, dieser Besuch war so inspirierend, dass neue Feldprojekte in Deutschland und den Niederlanden näher rücken. Von Deutschland können wir durchaus lernen – dort wurden viele Auwälder gepflanzt und Samenbäume und Mutterbäume beweisen dort ihre Nützlichkeit. Vielleicht profitiert die Gelderse Poort bereits davon? Entlang der Buhnen und an den Ufern sehen wir zunehmend die Flatterulme sprießen. Diese seltene Baumart wurde in Salmorth massenhaft gepflanzt.“
Salmorth ist ein Naturschutzgebiet bei Kleve in Deutschland und liegt direkt am Rhein.
Der Feldbesuch diente als Vorbereitung für einen Wissensaustausch über Auenwälder später in diesem Winter. Dann werden die Teilnehmer sicherlich über den Seeadler sprechen, der sie auf dem Rückweg, auf dem Weg zu seinem Nest im Millingerhof, überholt hat. Hier fühlt er sich wieder zu Hause – genau wie viele hundert andere Arten.
„Das hier ist Gold wert“, sagte Verena Busch vom Naturschutzzentrum im Kreis Kleve e.V. „Vergesst das nicht.“