Der Gesunde Rhein
Das Aufgabenpaket „Der Gesunde Rhein“ trägt zu einem Rhein bei, der unschädlich für Mensch und Tier ist, indem wir Probleme wie Umweltverschmutzung durch Plastikmüll und durch die Schifffahrt verursachte Fischschäden reduzieren und an der Wiedereinführung von Wanderfischen arbeiten.
Umweltverschmutzung durch Plastikmüll
Plastikmüll im Rhein bildet ein wachsendes, besorgniserregendes Problem, das nicht nur den Fluss und das Leben im Fluss selbst betrifft, sondern auch die direkte Umgebung und die Gesundheit der Menschen. Mit diesem Teilprojekt von „Der Rhein Verbindet“ erhalten wir Einblick darin, woher die Plastikabfälle kommen und welche Lösungsmöglichkeiten es gibt.
Wir sammeln das Plastik mit Fischereimethoden (Fischerei mit Treib- und Schleppnetzen) und in öffentlichen Aktionen an den Ufern mit Unterstützung durch freiwillige Helfer ein. Das eingesammelte Plastik untersuchen wir systematisch, damit wir seine Herkunft herausfinden können. Auf einem Plan zeigen wir, welche Maßnahmen beim Reduzieren der Umweltverschmutzung durch Plastikmüll wirksam sind. Zu beiden Seiten der Grenze Niederlande-Deutschland werden wir eine der Maßnahmen konkret durchführen. Die Ergebnisse geben wir an Gebietsverwalter, Freizeitanbieter, Schiffsführer, Fischer und andere Betroffene weiter und beziehen sie bei der Formulierung möglicher Lösungsrichtungen mit ein.
Wiedereinführung von Wanderfischen
Der Rhein mit seinen Überschwemmungsgebieten und Nebenflüssen stellt einen wichtigen Lebensraum für Wanderfische dar. Wanderfische migrieren im Laufe ihres Lebenszyklus vom Süßwasser des Flusses zum Meer oder andersherum. In den vergangenen Jahrzehnten ist der Druck auf die Wanderfischpopulationen im Rhein durch menschliche Eingriffe immer stärker gewachsen, sodass die Populationen geschrumpft sind. Staudämme und Schleusen sorgen dafür, dass der Rhein für Wanderfische nicht mehr frei passierbar ist. Auch die Habitate für Laich und Jungtiere wurden durch die Nutzung des Flusses geschädigt und sind nicht mehr oder nur schwer zu erreichen. „Der Rhein Verbindet“ arbeitet an verschiedenen Projekten, um das Verhalten von Wanderfischen kennen zu lernen und um die Anzahl der Wanderfische im Rhein wieder zu erhöhen. Mit den Informationen, die wir im Rahmen des Projekts und außerhalb davon sammeln, entwickeln wir eine Strategie, um den Rhein wieder in ein gesundes Habitat für Wanderfische zu verwandeln. Indem wir diesen Wanderfischen eine bessere Zukunft in ihrem natürlichen Umfeld im Fluss bieten, erreichen wir unser Ziel, die Biodiversität zu steigern und das Ökosystem zu verbessern.
Fischschädigung durch die Schifffahrt
Entlang des Rheins werden regelmäßig verletzte Wanderfische gefunden. In diesem Teilprojekt untersuchen wir mögliche Hemmnisse und/oder Schädigungen durch die Schifffahrt im Rhein. Das Ziel der Untersuchung ist, den Schadensumfang zu bestimmen und Lösungen zu entwickeln. Wir verwenden verschiedene Methoden, wie zum Beispiel das Einsammeln verletzter Fische (hauptsächlich Aale) mit Probenentnahme per Schleppnetz, Inspektion der Ufer und Analyse der Schiffsbewegungen mithilfe von Drohnen, AIS-Systemen und Sentinel-Satelliten. Wir beziehen den Schifffahrtsbereich und die Behörden aktiv bei der Formulierung von Lösungen mit ein, um den Druck auf Wanderfische zu reduzieren. Gemeinsam streben wir ein besseres Verständnis und effektive Maßnahmen für eine nachhaltigere Koexistenz von Schifffahrt und Wanderfischen an.
Analyse der Otolithen
Wir haben die Otolithen (Ohrsteine) von gefangenen Wanderfischen untersucht, um mehr darüber zu erfahren, woher die Wanderfische kommen, wo sie sich fortpflanzen, welche Migrationsrouten sie nehmen und auf welche Hindernisse sie dabei stoßen.
Aussetzen von jungen Wanderfischen
Außerdem setzen wir junge Maifische und Störe im Rhein aus, zwei Fischarten, die aus dem Fluss verschwunden sind. So erhöhen wir die Anzahl der Maifische und Störe im Rhein, sodass Bestände entstehen können, die sich selbst erhalten. Mithilfe von Studien verfolgen wir, inwieweit die Wiedereinführung von Maifischen und Stören erfolgreich ist.
Citizen Science Oude IJssel
Das Ziel des Projekts Citizen Science Oude IJssel ist es, mithilfe von wissenschaftlicher Bürgerbeteiligung Wissen über Wanderfische in der Oude IJssel aufzubauen, einem grenzüberschreitenden Nebenfluss des Rheins. Das bedeutet, dass Bürger freiwillig beim Fangen und Besendern von Wanderfischen mithelfen, um ihre Bewegungen verfolgen zu können. Im Projekt erfahren wir einiges über das Migrationsverhalten der Wanderfische in diesem Nebenfluss des Rheins. Unsere Erkenntnisse geben wir dann an Freiwilligentagen weiter.