Der Knackaal zeigt, wie schlecht es dem Aal geht
Dem Aal geht es schon seit Jahrzehnten schlecht. Heute gibt es nur noch etwa 1 % des Bestands von vor fünfzig Jahren. Und es wird schlimmer: Entlang der großen Flüsse werden immer öfter alte, laichreife Aale mit tiefen Schnittverletzungen gefunden. Diese Fische sind schwer verletzt und zeigen oft einen Knick im Körper. Deshalb nennt man sie Knackaale.
In einem neuen Video wird erklärt, wie solche Verletzungen entstehen können. Die Schäden könnten durch Wasserkraftwerke, Pumpwerke oder Schiffsschrauben verursacht werden. An manchen Orten wurden sogar Hunderte tote Aale gleichzeitig entdeckt.
Im Projekt „Der Rhein Verbindet“ wurde nun eine Untersuchung zu diesem Problem gestartet. Dabei arbeiten RAVON und Sportfischerei Niederlande eng zusammen. Freiwillige und Sportfischer melden Funde von gestrandeten oder verletzten Fischen. Außerdem werden Fische mit der traditionellen Reusenfischerei (Aalreuse) gefangen.
Die verletzten Aale werden an der Universität Wageningen mit Röntgentechnik untersucht. Die Forschenden wollen herausfinden, wo genau sich die Wunden befinden, ob es Muster gibt und was die Ursache sein könnte. Diese Art der forensischen Untersuchung soll helfen, gezielte Maßnahmen zu entwickeln.
Die Forschenden rufen alle dazu auf, mitzuhelfen: Lassen Sie gefangene Aale wieder frei und melden Sie tote oder verletzte Fische am Flussufer. Je mehr Meldungen es gibt, desto besser kann festgestellt werden, wo Aale – und auch andere Wasserlebewesen – in Schwierigkeiten geraten.