Maifisch auf dem Vormarsch!
Sportvisserij Nederland führt im Rahmen von De Rijn Verbindt Untersuchungen zum Fischbestand in der Waal durch. Deshalb fischen sie mit einem speziellen Bootstyp, dem sog. Aalschokker, und untersuchen, wie viele und welche Fische sie fangen. Anschließend werden die Fische wieder ins Wasser entlassen. In der ersten Dezemberwoche 2023 führten sie die letzte Fangperiode mit dem speziellen Fischerboot durch. Später im Dezember kam das Hochwasser und der Fischfang musste eingestellt werden. In den letzten drei Fangtagen wurden wruden nur wenige Fische gefangen, die Migrationszeit war eindeutig vorbei.
Die Ergebnisse des Fischfangs
Insgesamt wurden im Herbst 2023 in 75 Fangzügen mehr als 13.000 Fische gefangen. Auch die Artenzahl ist sehr hoch, insgesamt wurden 28 Arten gefangen. Brassen (fast 9.000) und Rotaugen (2.000) waren die häufigsten Arten, gefolgt von Barschen (500) und Aalen (400). Bemerkenswert war der Fang von fast 200 Karpfen mit einer Länge von bis zu 22 Zentimetern. Die Nase ist die häufigste strömungsliebende Art (300 Stück), gefolgt von Rapfen (90 Stück) und Aland (67). Im Dezember waren die gefangenen Fische im Allgemeinen größer als in früheren Perioden und bestanden hauptsächlich aus Rotaugen mit einer Länge von 12 bis 30 cm.
Wiederansiedlung von Maifischen
Im Jahr 2006 wurde in Deutschland ein Wiederansiedlungsprogramm für Maifische gestartet. Jedes Jahr werden dort Hunderttausende Larven freigelassen. Im Herbst ziehen die Jungfische langsam in den Brackwasserbereich: den Bereich, in dem der Fluss mit dem Meer in Kontakt kommt. Die Fische sind dann etwa 10 cm groß. Im Herbst 2023 wurden 14 Maifische mit dem Aalschokker gefangen! Diese wurden im Frühjahr freigelassen und sind für ihr Alter außergewöhnlich groß (10 – 13 cm). Deshalb wurden sie zum „Nachwuchs des Jahres“ gekürt. Das ist ein Zeichen dafür, dass die Maifischzucht in Deutschland erfolgreich ist!
Auch im deutschen Rees werden Maifische mit dem Aalschokker gefangen und auch dort waren die Fangzahlen (120) höher als in den letzten Jahren. Auch in Deutschland findet man immer mehr Elterntiere: ausgewachsene Tiere, die im Meer waren und bei der Rückkehr in den Fluss für Nachwuchs sorgen. Dies gibt den Forschern des Wiederansiedlungsprogramms Hoffnung, dass sich im Rhein langsam eine sich selbst erhaltende Maifischpopulation entwickelt.
