Rückblick auf das Netzwerktreffen von „Der Rhein Verbindet“
Oktober 2025, Schloss Benrath (Düsseldorf)
Am Dienstag, den 7. Oktober, trafen sich rund 65 Vertreter niederländischer und deutscher Organisationen zur dritten Ausgabe des jährlichen Netzwerktreffens des Interreg-Projekts Der Rhein Verbindet. In der stimmungsvollen Kulisse von Schloss Benrath in Düsseldorf stand der Tag ganz im Zeichen des Wissensaustauschs, der persönlichen Begegnung und der gemeinsamen Arbeit an einem gesunden, grünen und lebendigen Rhein.
Spaziergang durch die Urdenbacher Kämpe
Der Tag begann mit einer Exkursion zu Fuß durch die Urdenbacher Kämpe, einem der letzten ungeschützten Überschwemmungsgebiete am Rhein. Unter der Leitung von Stefanie Egeling vom Biologischen Station Haus Bürgel erkundeten die Teilnehmer dieses besondere Naturschutzgebiet, in dem das Flusswasser noch frei fließen kann und Flora und Fauna reichlich Platz erhalten. Der Spaziergang bot nicht nur einen inspirierenden Start in den Tag, sondern auch eine physische Erinnerung daran, wofür sich Der Rhein Verbindet einsetzt.

Präsentationen über Zusammenarbeit und Geschichte
Nach dem Mittagessen eröffnete Projektleiterin und Tagungsleiterin Bernadette Botman im Namen aller Partner von Der Rhein Verbindet das Nachmittagsprogramm. In ihrer Begrüßungsrede betonte sie den Wert des jährlichen Treffens:
„Es ist immer besonders zu sehen, wie viel Energie und neue Ideen entstehen, wenn wir uns wieder persönlich begegnen. Diese Treffen zeigen, wie breit die Unterstützung für einen gesunden Rhein ist.“
Anschließend führten Gunnar Gad und Stefan Schweizer von der Stiftung Schloss Benrath das Publikum in die Geologie, Biologie und reiche Geschichte des Rheins bei Düsseldorf ein. Auch Britta Wöllecke von der Bezirksregierung Düsseldorf teilte ihre Erfahrungen mit grenzüberschreitender Zusammenarbeit im Bereich Wasserwirtschaft und Naturschutz.

Workshops: Gemeinsam an der Rhein-Zukunft arbeiten
Am Nachmittag tauchten die Teilnehmer in zwei Workshop-Runden ein, die sich mit den drei Hauptthemen von Der Rhein Verbindet beschäftigten: Der gesunde Rhein, Der grüne Rhein und Der lebendige Rhein.
Erste Workshop-Runde
Im ersten Workshop der Reihe Der gesunde Rhein stand die Reduzierung von Plastikverschmutzung im Mittelpunkt. Die Teilnehmer diskutierten die Ergebnisse der Plastikfischerei und Untersuchungen zu den Verschmutzungsquellen und tauschten Ideen über wirksame Maßnahmen zur Bekämpfung von Plastik an der Quelle aus.
Bei Der grüne Rhein ging es um die Erweiterung von Flusswäldern und die Bedeutung eines dynamischen Überschwemmungsgebietsmanagements: Wie können Naturschutz und Hochwasserschutz in der Grenzregion Hand in Hand gehen? Alle erhielten kleine Wildäpfel, um sie an Stellen zu pflanzen, an denen sich Flusswälder entwickeln können – so tragen wir gemeinsam buchstäblich zu einem grünen Rhein bei!
Wer sich für Der lebendige Rhein entschied, konnte von Gunnar Gad durch das naturhistorische Museum von Schloss Benrath geführt werden, in dem die historische Vogelsammlung von Peter Frey (1872–1950) zu sehen ist. Andere begleiteten Stefan Schweizer auf einem Rundgang durch die Gärten von Schloss Benrath, wo Natur und Geschichte aufeinandertreffen.
Zweite Workshop-Runde
In der zweiten Runde vertieften die Teilnehmer dieselben drei Hauptthemen. Der gesunde Rhein beschäftigte sich ausführlicher mit der Wiederherstellung von Wanderfischpopulationen im Rhein und in der Alten IJssel. Partner präsentierten die Ergebnisse der Überwachung mit dem Ankerkubel und Untersuchungen an verletzten Fischen und Gehörsteinen (Otolithen), die wertvolle Informationen über den Lebenszyklus und die Herkunft der Fische liefern.
Bei Der grüne Rhein lag der Fokus auf dem Einsatz von Flussholz zur Förderung der natürlichen Dynamik und ökologischen Qualität. Mithilfe von Thesen entstanden interessante Diskussionen über Bedingungen für die Ausweitung.
In der Session Der lebendige Rhein sammelten die Teilnehmer Ideen, wie die breite Öffentlichkeit in die Bekämpfung der Plastikverschmutzung einbezogen werden kann. Es wurde der Entwurf der Wanderausstellung über Plastikverschmutzung vorgestellt, die demnächst in der Bastei und in Schloss Benrath zu sehen sein wird. Victoria Blockdorf von BlockBlocks Cleanup teilte eine inspirierende Geschichte darüber, wie man das Verhalten der Menschen im Umgang mit Plastikverschmutzung durch sinnliche Erlebnisse und Cleanups verändern kann. BlockBlocks organisiert seit Jahren Cleanups an deutschen Flüssen und sorgt für die Wiederverwertung des Plastiks.
Digitaler Rhein und interaktive Ausstellung
Zum gemeinsamen Abschluss erhielten die Teilnehmer einen exklusiven Vorgeschmack auf das neue Online-3D-Besucherzentrum von Der Rhein Verbindet: eine interaktive Umgebung, in der Besucher virtuell die Projekte entlang des Rheins kennenlernen können.
Der Tag endete mit einem Abendessen und der feierlichen Eröffnung der Ausstellung Wanderfische und Otter im naturhistorischen Museum von Schloss Benrath. Diese neue Ausstellung, entwickelt im Rahmen von Der RheinVerbindet, erzählt die Geschichte von Wanderfischen, Ottern und anderen Bewohnern des Rheins und wie sie von den gemeinsamen Anstrengungen für einen gesünderen Fluss profitieren.

Ein Tag voller Begegnungen und Inspiration
Mit einem Tag voller Gespräche, Ideen und Entdeckungen blicken wir auf ein erfolgreiches Treffen zurück. „Heute haben wir nicht nur Wissen geteilt, sondern auch neue Verbindungen geknüpft“, so Marco Tijnagel, Projektleiter im Namen des Leadpartners Rijkswaterstaat Oost Nederland. Bernadette Botman: „Diese grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist es, die Der Rhein Verbindet so stark macht.“